Eigenschaften der Pflanze: adstringierend, kräftigend, verdauungsanregend, entschlackend, lindernd bei skrofulose
Beschreibung: Aberglaube und Magie haben die Echte Walnuss seit der Antike begleitet: eine fast unverwundbarer Baum, so dass man annahm, er würde nie von einem Blitz getroffen werden, ein Ort satanischen Treffens und eine Quelle an Zauberkräften, die jeden Unglücklichen töten könnte, der versehentlich im Schatten des Baumes einschlief. Magie und Aberglaube begleiteten ebenso die Frucht des Walnussbaums als Medikament.
Die Griechen nannten seine Frucht "Eichel des Jupiters", als diese bereits als einer der Bestandteile des berühmten Gegengifts von Mithridates bekannt war. Es ist vor allem die Frucht selbst, die am meisten die Phantasie der Bevölkerung anregte, welche in den gewundenen Falten seines Kerns eine gewisse Ähnlichkeit mit den Gehirnwindungen erkannten. Aus dieser Beobachtung heraus ist verständlich, dass vor allem die Befürworter dieser Theorie glaubten, die Walnuss wäre ein sicheres Mittel gegen psychische Erkrankungen.
Auch von Ärzten aus Salemi, wurde die Walnuss als unersetzliches Mittel gegen Gifte angesehen. In Anbetracht der jüngsten pharmakologischen Entdeckungen sind diese phänomenalen Wirkungen umso fragwürdiger, da der Gebrauch der Walnuss aufgrund ihrer Catechin-Gerbstoffe auf eine bitter-anregende und adstringierende Wirkung begrenzt ist. Für diese Eigenschaften ist die Walnuss in der Likörindustrie sehr gefragt, um den berühmten Nusslikör herzustellen.
Aufzeichnungen: Vorsicht ist geboten bei der innerlichen Anwendung, da der Likör, nach aktuellen Studien potenziell schädliche Inhaltsstoffe beinhalten könnte.
Zutaten: - 15 noch unreife Walnüsse - 1 Liter Grappa - einige Gewürznelken - etwas Zimt - einige Samen Sternanis - 2 EL Rohrzucker
Vorbereitung: Einen Walnusslikör zu Hause zu machen, der nichts mit dem industriell erzeugten Likör zu tun hat, ist relativ einfach: Sie nehmen 15 noch nicht gereifte Walnüsse (idealerweise zerbrochen) und lassen diese in einem Liter Grappa für drei Monate einweichen. Zur Verbesserung des eventuell zu intensiven Geschmacks, wäre es nützlich den eingeweichten Walnüssen ein paar Gewürznelken, etwas Zimt, einige Samen von Sternanis und zwei Esslöffel Rohrzucker hinzuzufügen. Die dreimonatige Reifung und die anschließende Filtration verleihen dem Grappa eine grüne Farbe und einen bitter-süßen Geschmack. Aufgrund dieser Eigenschaften ist der Walnusslikör besonders als Digestif geeignet.
